Sexuelle Orientierung

Es ist schon schwierig sich in unserer heutigen Zeit zurechtzufinden. Viele wollen individuell sein, alles hat einen speziellen Namen und viele schalten schon ab, wenn es um das Thema Orientierung geht. Das ist irgendwie auch verständlich. Feststeht aber, dass man sich von dem Wort normal lösen sollte. Ich meine, was ist den normal? Jeder darf sich selbst aussuchen, was er mag oder auch nicht. Und jeder muss selbst glücklich werden, daher sollte jeder Toleranz und Akzeptanz ganz dicht bei sich halten. Es ist egal, welcher Gruppe man angehört. Schließlich will jeder grundlegend gleich behandelt werden. Aber nun zum Fachlichem.

Die sexuelle Orientierung beschreibt das nachhaltige Interesse und die Neigung einer Person bezüglich ihres Geschlechts. Diese Basis stützt sich meistens auf den Punkten der Emotion, Liebe, Sexualität und Zuneigung. Die Orientierung wird meistens nur als einen Teil der sexuellen Identität angesehen, da in diese mehrere Faktoren einfließen. Besonders spielt das Selbstkonzept bei der sexuellen Orientierung eine Rolle.

Um das ganze noch etwas zu verdeutlichen, haben Herr AhlersSchaefer und Beier im Jahr 2005 einen Lösungsansatz formuliert. Dieser gliedert sich in drei Punkte:

1. Sexuelle Orientierung: Sie bezieht sich auf das Geschlecht, also männlich oder weiblich.
2. Sexuelle Ausrichtung: Sie bezieht sich auf das Alter der bevorzugten Sexualpartner und es wird unterschieden zwischen den Entwicklungsphasen des Körpers.
3. Sexuelle Neigung: Sie bezieht sich auf die Sexualpraktiken, also die Art und Weise, wie jemand seine Sexualität auslebt, oder ausleben möchte.

Selbstidentifikation ist meist der einfachste Weg, um etwas über sich selbst herauszufinden. Man muss sich selbst und andere nicht in Schubladen stecken, aber das eigene Bewusstsein hilft einen durchaus dabei, herauszufinden wer man ist. Dazu kommt auch noch, dass keiner einen zwingen sollte, sich zu outen, egal wie man sich Orientiert.

Zum Schluss möchte ich euch noch eine kleine Übersicht zu möglichen Orientierungen geben. Dazu könnt ihr euch auch einmal die Grafik von Herrn Kinsey anschauen. Dies ist die berühmteste Einteilung und versucht ebenfalls die Orientierung der Menschen zu verstehen.

  • Heterosexuell: Keine Neigung zum gleichen Geschlecht
  • Homosexuell/Lesbisch/Schwul: Die Person zieht sich zum selben Geschlecht wie sie selbst hingezogen
  • Bisexuell: Die Neigung zieht sich zu beiden Geschlechtern hin.
  • Pansexuell/Omnisexuell: Die Person trifft in ihrem Begehren keine Vorauswahl. Geschlecht und Geschlechtsidentität spielen hier keine Rolle
  • Asexuell: Bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung gegenüber anderen und das fehlende Interesse nach Sex
  • Polysexuell: bedeute, dass die Person sich sowohl zu Männern und Frauen (aber auch Transsexuellen, Intersexuellen und Menschen, die sich selbst zu keinem Geschlecht/keiner Sexualität zuordnen) hingezogen fühlen kann
  • Unsicher: Die Person ist sich seiner Orientierung noch nicht sicher
  • Möchte ich nicht sagen: jeder sollte selber entscheiden, wem gegenüber er sich öffnen möchte oder nicht
  • Ich lehne Definitionen ab: Es gibt immer Personen, die sich nicht in eine Gruppe stecken lassen möchten und das ist auch ihr gutes Recht. Egal ob sie dazugehören oder nicht bevorzugen sie es, es nicht zu kategorisieren und thematisieren

Bestimmt gibt es noch viele mehr und daher habe ich vermutlich noch nicht alle Orientierungen aufgeschrieben. Falls dem so ist, soll sich bitte keiner angegriffen fühlen, den es war keine Absicht, etwas nicht aufzuzählen. Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass die sexuelle Orientierung sich auch im Laufe des Lebens verändern kann. Der Mensch durchläuft viele Phasen in seinem Leben, welchen jeden individuell und unterschiedlich beeinflusst. Egal ob man so geboren wurde oder ob sich ein Mensch so entwickelt durch seine Erfahrungen, jeder sollte Toleranz einander zeigen. Mit diesen Worten wünsche ich euch einen schönen Tag und ein verfrühtes Wochenende.

Eure Lady Bluebird

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