Heute widmen wir uns einem spannenden Thema. Denn wir wollten euch bei The Bleubird Project ein bisschen etwas über Pegging erzählen und Fragen klären wie: was ist das, wie geht das? Mit euch gehen wir der männlichen Lust im gemeinsamen Schlafzimmer auf die Spur. Also kommt mit auf diese Reise und lasst euch in eine neue Welt entführen, während wir euch einiges erklären und Tipps geben. Aber wer weiß, vielleicht habt ihr damit auch schon Erfahrungen und wollt mal schauen, ob es hier neue Anreize gibt. Egal was euch zu diesem Artikel geführt hat, wir hoffen, dass ihr etwas daraus mitnehmen könnt.
Pegging... Was ist das überhaupt und wie geht das?
Vielleicht seid ihr schonmal über dieses Wort gestolpert, vielleicht wisst ihr auch schon um was es sich handelt oder es ist noch ein völlig neuer Begriff für euch. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: es handelt sich um die Penetration bei einem Mann durch eine Frau. Dies geschieht durch beispielsweise einen Umschnalldildo. Natürlich kann eine Penetration in jeglichen Geschlechtsmodellen und auch unabhängig der sexuellen Orientierung stattfinden. Allerdings bezieht sich Pegging explizit auf das Penetrieren von Frau zu Mann mit einem Umschnalldildo (meistens Strap-On genannt) in einer heterosexuellen Beziehung. In den 80er Jahren wurde der Begriff durch den Autoren Dan Savage populär, allerdings war die Umsetzung dieser Praktik schon weit vorher bekannt. Unsere neumoderne Zeit gab dem Thema Pegging immer mehr an Aufmerksamkeit. Oft wird dieser Begriff im Zusammenhang des weiblichen Empowerments im Bett genannt und gelangt mehr und mehr zum unserem Mainstream.
Leider stellt allein die Vorstellung bei vielen noch ein Tabu dar und ist oft mit Vorurteilen behaftet. Wir stellen uns hier eine Frage: wie kann Pegging „schwul“ sein, wenn es eine Praktik ist, die rein von heterosexuellen Paaren genutzt wird? Leider wird hier oft die sexuelle Orientierung des penetrierten Mannes in Frage gestellt, wo wir uns denken; muss das sein? Weder sollte es schlimm oder negativ belastet sein, wenn man homosexuell ist, geschweige denn sollte dies als Beleidigung genutzt werden können. Wir glauben, dass man sich nicht zu sehr von der Außenwelt beeinflussen lassen sollte. Macht und probiert wo ihr denkt, dass ihr damit ihr Spaß haben könnt. Aber darauf gehen wir nachher noch etwas genauer ein.
Wieso überhaupt Pegging?
Es wäre wohl eine starke Ignoranz nötig, wenn wir unsere Augen davor verschließen würden zuzugeben, dass Männer schon seit Jahrtausenden sich mit der analen Stimulation ausleben. Warum? Na, ganz einfach. Männer besitzen eine Prostata, welche im Enddarm platziert ist, fungiert ähnlich wie der G-Punkt bei den Frauen. Manchmal wird dies auch der P-Punkt genannt. Wenn ihr also anal stimuliert werdet, beispielsweise durch Pegging, wird genau dieser Punkt getroffen. Da ist es doch nicht weiter verwunderlich, dass viele Männer Pegging/Analsex gerne praktizieren, oder? Wie vorher schon genannt trauen sich viele nicht zu sagen, dass sie es mögen oder damit Erfahrungen. Wieso sollten wir uns für etwas schämen, was uns Lust und Freude bereitet? Frauen sollten sich nicht schämen müssen, wenn sie oder ein Partner ihren G-Punkt stimuliert, ebenso gilt es für den P-Punkt der Männer.
Pegging kann für ein heterosexuelles Paar auf beiden Seiten für Anregung, Lust und Spaß sorgen. Denn es sorgt für eine Art Rollentausch, in dem sich beide in den jeweils anderen hineinversetzten, können. Ihr bekommt ein gewissen Verständnis für euren Partner. Dessen Erfahrung und dabei entstehende Gefühle werden viel verständlicher. Oft kann man sich kaum vorstellen, wie es jemanden zu penetrieren oder wie es sich anfühlen mag penetriert zu werden. Durch unsere Geschlechtsteile sind diese Rollen meist klischeehaft festgelegt, doch durch Spielzeuge haben wir die Möglichkeit dies zu ändern und neu zu erkunden.
Dieses Experiment im Bett kann für eine neue oder stärkere Intimität zwischen zwei Menschen sorgen. Eure Kommunikation ist dabei das A und O und wird dadurch auch noch gestärkt. So können Männer vielleicht eigene Vorurteile abschütteln und sich einem neuen Gefühl hingeben, welches ungeahnte Lust zutage bringt. Und Frauen haben die Chance auf eine neue befreiende Sex-Sicht, welche eventuell auch ihre dominantere Seite zum Vorschein bringen kann. Ob dominant oder nicht, Pegging muss nicht als Machtspiel angesehen werden. Ihr könnt diese Praktik kann in jeder Art eures Sexlebens integrieren.
Pegging für Einsteiger
Es klingt nach Spaß und wir verstehen, dass ihr jetzt vielleicht direkt mit eurem Partner oder der Partnerin loslegen möchtet. Aber alles Schritt für Schritt. Ähnlich wie in unserem Bericht Anal für Anfänger sollte man dies in Ruhe angehen und nichts überstürzen. Wir haben darin angesprochen, wie man sich langsam auf anale Penetration vorberietet und wie man mit seinem Partner über diesen Wunsch sprechen kann. Ihr könnt dort alles in Ruhe nachlesen, aber wir stellen euch auch hier nochmal kurz einige hilfreiche Spielzeuge du Tipps zur Seite, bevor es dann zu der ersten Pegging-Session geht.
Kleine Helfer für den Einstieg
Einen guten Einstieg sind oft kleine Mini-Vibratoren, da die Vibration für eine Lockerung sorgt. Das ist aber nicht jedermanns Sache und einige mögen Dildos lieber. Nehmt hier einfache Miniversionen und geht es langsam an.
Der eigene Finger ist für viele eine sichere Sache. Man hat die meiste Kontrolle, kann für die Reinlichkeit einen Handschuh drüberziehen und danach einfach entfernen, sodass hier weniger Berührungsängste entstehen. Handschuhe sind zudem ein guter Schutz, wenn du längere Fingernägel hast. Kurzgefeilte Nägel sind eindeutig unsere Empfehlung! Durch das langsame, kontrollierte herantasten haben Männer die Möglichkeit ihren P-Punkt besser zu finden und zu schauen, was ihnen am meisten gefällt.
Die nächste Idee für die Stimulation und Gewöhnung wären Analplugs. Toys dieser Art gibt es in vielen Größen und werden oft auch in Sets verkauft, sodass ihr euch Schritt für Schritt an verschiedene Umfänge herantasten könnt. Schaut einfach was sich gut anfühlt, womit ihr euch sicher fühlt und ob ihr bereits seit, einen Schritt fortzufahren. Ihr könnt auch größere Vibratoren können nutzen, wenn ihr doch eher die Vibration bevorzugt oder ihr etwas Abwechslung haben möchtet.
Um zu vermeiden, dass sich der Partner überrumpelt fühlt ist es ratsam, sich gemeinsam für ein Strap-on zu entscheide. Achtet hier darauf, dass er gut sitzt, stabil ist und dass ihr euch gegenseitig vertraut und offen kommuniziert. Ein guter Sitzt des Toys ist hier fast das Wichtigste. Denn nur so hat die Frau richtige Kontrolle über das, was sie tut, und gibt so auch dem Mann die meiste Sicherheit während des Spiels. Je nach Strap-On Modell sind es welche mit Harness, welche die beispielsweise auch dabei die Frau penetrieren, welche ohne und auch welche mit Vibration. Schaut euch einfach um, was euch interessiert.
Tipps und Tricks zum entspannten Pegging
Egal ob Pegging oder klassischer Analsex, oft wird als erste Position hier die Doggy-Stellung assoziiert. Das hat auch seinen guten Grund, denn hierbei ist die Penetration am tiefsten und bietet recht viel Kontrolle. Solltet ihr also noch am Anfang stehen, ist es eventuell eine Position für spätere Zeiten, da eine sehr tiefe Penetration eventuell überfordernd sein kann. Stattdessen bietet die Missionarsstellung ebenso Kontrolle und mehr Intimität. Dabei kann der Mann auf dem Rücken liegen und ein Kissen unter dem Becken haben oder auch auf dem Bauch mit einem Kissen unter der Hüfte. Hier ist gefragt, was ihr bevorzugt. Wenn der Mann auf dem Rücken liegt, seht ihr einander und könnt besser einander Lesen und kommunizieren dabei. Auf dem Bauch liegen kann aber bequemer und einfacher für die Penetration sein.
Wichtig beim Pegging: immer genug Gleitgel benutzten und zur Hand haben. Das gilt ja auch schon im Solospiel mit Sextoys, also gilt das genau so sehr im Partnerspiel. Der vaginale Bereich sorgt zwar bei manchen Frauen für ausreichend Feuchtigkeit, sodass sie kein zusätzliches Gleitgel für Sex benötigen, der After hat diese Eigenschaft jedoch nicht. Also haltet euch nicht zurück, denn hier gilt lieber zu viel als zu wenig. Es macht die Erfahrung angenehmer und wirkt so Trockenheit und Reizungen entgegen. Aber nicht jedes Spielzeug ist für jedes Gleitgel geeignet, was nun?
Am besten nutzt ihr, auch vom Gleitgel unabhängig, ein Kondom. Denn dieses schützt zum einem das Spielzeug vor dem Gleitgel und zum anderen macht es Pegging einfach sicherer und leichter. Es kommt nämlich zu einem geringeren Kontaminationsrisiko, erleichtert das Eindringen, ist leicht zu entsorgen und auch die letztliche Reinigung vom Toy ist viel einfacher. Denn auch wenn viele daran nicht denken möchten, ist es wichtig zu wissen, dass der Darm ganz eigene, natürliche und wichtige Bakterien besitzt. Allerdings ist es auch wichtig, dass diese dortbleiben und nicht groß mit anderen stellen an unserem Körper in Berührung kommen. Auch das haben wir ausführlich in unserem Bericht Anal für Anfänger erläutert. Wer also mehr darüber erfahren möchte, kann dies dort gerne nachlesen.
Es kann eine merkwürdige Situation sein, den Partner zwar zu penetrieren, es aber selbst nicht genau zu spüren. Umso wichtiger ist hier nochmal die Kommunikation. Fragt nach ob es sich gut anfühlt bzw. sagt es andererseits auch zwischendurch von selbst. So dass beide Partner eine gewisse Sicherheit verspüren. Ihr seid in keinem Porno, also tastet euch langsam heran. Es geht ja nicht darum, so sich so schnell es geht rein und rauszubewegen. Fragt und erklärt als aktive Person, was ihr macht bzw. bevor ihr es tut.
Abschließend können wir nochmal zusammenfassen, dass Pegging zwar gerade neu auflebt, aber eine alte Technik ist und sich darüber nicht eure Sexualität definieren lässt. Es bietet beiden Partnern eine aufregende Zeit und kann eure Beziehung verstärken hinsichtlich ihrer Intimität und Kommunikation. Experimentiert langsam, allein, gemeinsam, schaut euch gemeinsam potenzielle Spielzeuge an und geht es langsam an. Seid aufmerksam, kommuniziert beim Pegging und achtet aufeinander. Wir wünschen euch ganz viel Freude auf dem Weg zum Pegging und noch mehr Spaß, wenn ihr soweit seid es auszuprobieren.
Eure Lady Bluebird